09.10.2007: Deutschland - "Ein Hund beruhigt die Schüler""Nico ist uns zur lieben Kollegin geworden", sagt der Personalratsvorsitzende vom Johannes-Kepler-Gymnasium (JKG), Berthold Hotz. Nico, die ehemalige Streunerin aus Kalabrien in Sizilien, gehört nun schon über ein halbes Jahr zum Schulbetrieb im Weil der Städter Gymnasium. Immer wenn ihre Lebensretterin und Besitzerin Tina Hahl im JKG unterrichtet, trottet auch die siebenjährige Hündin Nico in die Schule Im Kepler-Gymnasium kennt sich Nico, eine Mischung aus Windhund, Schäferhund und Golden Retriever bestens aus. Sie kennt die Bedeutung der Schulglocke und sie stört auch nicht den Unterricht. In den Pausen genießt sie es, meist von den Fünfern, im Schulhof herumgeführt zu werden. Und - sie ist die einzige, die während des Unterrichts schlafen darf. Lehrerin Tina Hahl ist auch im Naturschutz tätig, engagiert sich für den Tierschutz und betreut im Gymnasium die Artenschutz-Arbeitsgemeinschaft. Bei Lobbyingaktionen für einen besseren Tier- und Artenschutz marschierte auch schon Nico mit einem in großen Lettern beschriebenen Bauchband mit. Vor Jahren engagierte sich Tina Hahl in Süditalien für Zugvögel. Zusammen mit einem Kollegen fütterten sie zwei streunende Hunde. Als die Aktion beendet war, brachten die beiden Pädagogen es nicht übers Herz, die Hunde ihrem Schicksal zu überlassen. Jeder nahm schließlich einen Hund mit. Als Dr. Rolf Bayer Anfang des Jahres die Leitung des Weil der Städter Gymnasiums übernahm, überraschte ihn Kollegin Hahl mit ihrer Idee, den Hund zur Therapie mit in die Schule zu bringen. Dr. Rolf Bayer fand die Idee toll. Eine Bedingung hatte er allerdings: Der Hund solle nicht an der Leine geführt werden. Nico ist sehr gesellig und sozial eingestellt. Er hat noch nie im Schulhaus gebellt. Vor dem Unterricht in der Klasse kennt er ganz genau seine Freundinnen und Freunde. Von denen holt er sich die eine oder andere Streicheleinheit. Sobald die Glocke erklingt, legt sich Nico auf die Seite und schläft. Nur hin und wieder öffnen sich seine Augenlieder abwechselnd. "Der Hund wirkt beruhigend auf die Schüler", weiß Tina Hahl. Die Schüler lernen, dass ein Hund mit Wasser versorgt werden muss, was er frisst und sie lernen die Körpersprache der Hunde zu verstehen. Wenn sich Nico freut, wedelt er mit dem Schwanz. Geknurrt hat die Hündin noch nie. Für den Biologieunterricht wird Nico schon mal ausgeliehen. Dann lässt er sich ohne Knurren ins Maul sehen, an der Pfote schnüffeln oder übers Fell streichen. Die Schüler lernen an Nico die Verwandtschaft zum Wolf, dem Vater des Hundes, zu entdecken. Wenn die Artenschutz-AG ihre 400 Streuobstbäume pflegt, trottet meist auch Nico zwischen den Bäumen herum. Beim Sportunterricht ist Nico zwar beim Waldlauf nicht die erste im Ziel, aber sie läuft alle Strecken mit. Auch das Lehrerzimmer kennt Nico gut. Wenn sich Tina Hahl dort auf die nächste Stunde vorbereitet, liegt Nico an der Seite. "Meine Tochter ist viel glücklicher, seit der Hund an der Schule ist", schrieb eine Mutter an Tina Hahl und schenkte ihr den Kalender "Schulhunde sind super". Eltern fragen schon mal nach, warum kommt der Hund nicht in die Klasse meines Kindes.(Siehe auch Kommentar "Der Kläffer schweißt zusammen" auf Seite 9). Quelle: http://www.szbz.de/no_cache/nachrichten-neuigkeiten/artikel-detail/news... |
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